Ab und an kommen Leute zu mir zu Besuch und sehen meine Meditations-Ecke und staunen.
Duuu meditierst??
Es scheint schwer zu sein sich den VooDoo, den Rabauken, den Rocker auf seinem Kissen sitzend vorzustellen.
Aber ja, ich meditiere, unregelmäßig, aber ich sitze auch mal still da und tue nix. Mein ersten Erfahrungen mit Meditation habe hier beschrieben.
Das Ding ist, wenn ich es nicht regelmäßig betreibe, dann merke ich es. Ich merke es an fehlender Konzentration, Aufmerksamkeit, Leichtigkeit und Fröhlichkeit. Das ist so. Ich gehe Dinge anders an, gelassener und entspannter, ich wage sogar zu sagen professioneller.
Männer, ich sage euch, probiert es aus. Meditation hat überhaupt nichts mit Esoterik oder gar Religion zu tun. Es ist eine spirituelle Praxis in der ihr euch mal ganz anders kennen lernt. Löst euch von dem Gedanken ihr müsstet im perfekten Lotussitz auf der Matte erscheinen. Ich kann wegen meiner Hüfte, eine alte Verletzung aus dem 30 jährigen Krieg, auch nicht im „Schneidersitz“ sitzen. Es muss nicht gut aussehen, es muss sich gut anfühlen, und zwar für niemanden sonst, außer euch.
Ich habe schon über 20 Jahre ein Zafu, ein traditionelles Sitzkissen, relativ hoch auf dem ich gut und gerne sitzen kann. Ihr müsst es für euch rausbekommen auf was ihr gerne sitzt, ist es ein Stuhl der euch glücklich macht, dann ist es eben ein Stuhl. Setzt euch hin und stellt euch vor vom Steissbein bis zur vorderen Fontanelle, der Mitte eures Schädeldachs, geht eine Schnur durch euren Körper und eine Kraft zieht sanft und richtet euch aus, vom Becken aus nach oben. Wenn die Wirbelsäule ausgerichtet ist, dann trägt sie sich von alleine, keine Anstrengung, ihr sitzt einfach perfekt im Lot. Ich drehe und bewege mich von unten nach oben Stück für Stück, drehe zum Schluss meine Kopf von links nach rechts bis es sich gut anfühlt.
Zur Einleitung der Meditation habe ich eine Klangschale, ein tiefes C ist ihre Tonlage, massiv und warm der Klang.
Ich schlage sie an, atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus. Meine Augen sind geschlossen, aber auch hier gilt, was gut für dich ist ist gut für dich, fertig. Es gibt Leute die meditieren mit halboffenen Augen. Ginge bei mir nie.
Dann kommt der Teil wo es etwas Arbeit braucht. Sich zu konzentrieren ohne sich zu konzentrieren. Ruhe in seine Gedanken bringen, an nichts denken, einfach sein im Jetzt. Vielen helfen geführte Meditationen, so habe ich es auch gelernt vor vielen Jahren. Ich meditiere nur auf meinen Atem. Nur meine Atemzüge zählen in diesen Momenten. Ich atme langsam und bewusst und achte auf nichts anderes als meine Bauchdecke.
Wenn mich Gedanken stören, dann schlage ich die Klangschale nochmals an und beginne von vorne. Es ist keine Competition und es gibt kein gut oder schlecht, ihr braucht Geduld, das ist alles. Und ihr müsst es wollen.
Die Länge der Meditation ist eigentlich immer zwischen 15-20 Minuten. Zum Abschluss wieder die Klangschale anschlagen und sich verinnerlichen, diese Ruhe mit in den Tag zu nehmen. Vor allem dem tiefen Atem, man atmet generell zu wenig tief, das sollte durch das meditieren anders werden.
Für mich ist eins klar, ohne Meditation wäre mein Leben ein anderes, viele Situationen hätte ich ohne sie nicht so gemeistert wie ich sie gemeistert habe.
Probiert es aus, und wenn ihr Fragen habt, ich beantworte sie im Rahmen meiner Efahrungen und Möglichkeiten sehr gerne.
Mahalo!
Sehr schöner Artikel, sehr frei geschrieben! Finde ich prima! 🙂
Danke!
Mahalo!