Salty VooDoo Micky Oye 10

Interview mit Micha und Tilo von Micky Oye

Aloha Micha und Tilo. Hawaii, Sehnsuchtsort, bunt und sanft und gut gelaunt. Wann ging sie los bei euch, die Liebe zum farbenfrohen Hemd? Und wer ist Micky Oye?

Die Idee reift seit einigen Jahren und hat ihren Ursprung in einem gemeinsamen Familienurlaub auf einer lauschigen Insel am Strand mit einem Drink in der Hand.

Micky Oye ist ein fiktiver Charakter.

Im Hawaiianischen gibt es den Ausdruck ›Miki’oi!‹, der so viel bedeutet wie: Hervorragend gemacht!  

Und genau das sind unsere Hemden, in höchster Handwerkskunst hergestellt.

Berlin und Hawaii, für die einen ein Unding, für die anderen der perfekte Mix. Was macht euch an der Hauptstadt an, was fließt in eure Hemden ein?

Berlin ist mit den Flüssen Spree, Havel, Dahme, seinen Kanälen, Bächen und vielen Seen eine Wasserstadt. Also genügend Strand, Sand, Surfbretter und Boote am Start.

Dazu das Urbane treiben mit all seiner Kultur ist die perfekte Mischung für uns. Vor einiger Zeit waren wir natürlich auch auf Hawaii. Ich Sachen Aloha Spirit müssen wir Berliner uns schon noch etwas Mühe geben und Micky Oye versteht es auch als Mission die  hawaiianische Entspanntheit in die Region zu tragen. 

Die Welt ist klein geworden, man sieht Hawaii-Hemden  aus aller Herren Länder, China und der Ferne Osten versorgen den Markt mit Shirts mit Lilien und Tikis, mit Surfboards und Palmen. Wie behauptet ihr euch gegen die Flut aus den fernen Billiglohn-Ländern?

Für viele ist und bleibt das Hawaiihemd der Klassenclown des Kleiderschranks. Überall zu finden, laut und launisch, und von niemand wirklich ernst genommen. Das Aloha Shirt soll natürlich auch Freude verbreiten aber es ist kein billiger textiler Witz auf einem Junggesellenabschied. Das sind nicht unsere Kunden. Die Kultur des Aloha Shirts ist komplex und wer ein bisschen tiefer eintaucht findet ein Kleidungsstück mit vielen spannenden und historischen Themen. Die Motive werden oft von Künstlern entwickelt und gezeichnet. Dabei liegt unser Augenmerk auf Authentizität, immer gewürzt mit einer Brise Vintage Feeling. Das ist dann schon was anderes als einfach nur ein paar Palmen und Hibiscus Blüten zusammen zu kopieren. 

Ein hochwertiges Aloha Shirt ist ein Paradebeispiel für ein nachhaltiges „Slow Fashion“ Kleidungsstück. Kein Kleidungsstück, das einen Sommer getragen und dann entsorgt wird. Man sammelt sie und wählt je nach Stimmung und Event das richtige Shirt aus. Es kann dich über Jahrzehnte begleiten und daher sollte es von bester Qualität und kein Discounter Shirt sein.

Alles lebt und stirbt mit dem Stoff, dem Look and Feel bei Klamotten. Auf was achtet ihr bei der Herstellung, was ist euch wichtig bei der Auswahl eurer Lieferanten vom Stoff bis zum Knopf? 

Was das Herkunftsland angeht sind wir keine Dogmatiker, aber ein Kleidungsstück sollte nachhaltig und unter fairen Bedingungen produziert werden. Unsere Hemden werden aktuell in einer kleinen Schneiderei in der Nähe von Berlin gefertigt. Wir legen Wert darauf das die Grafiken durch die aufgesetzte Brusttasche und die Knopfleiste nicht unterbrochen werden. Die Garnfarbe muss zur Hemdenfarbe passen. Die echten Kokosknöpfe werden vorselektiert, da sie teils sehr unterschiedlich sind, eine echtes Naturprodukt eben. Insgesamt ist ein kurzer Kommunikationsweg sehr hilfreich und es ist natürlich auch schön wenn wir das lokale Handwerk damit unterstützen können. Beim Stoff haben wir uns nach langer Suche für eine Edelviskose entschieden, die in Deutschland nach unseren Wünschen bedruckt wird.

Sie ist leicht und luftig zu tragen und fühlt sich mit einem seidigen Handfeel angenehm  auf der Haut an. Für uns das perfekte Material für ein Aloha Shirt.

Teamwork will gelernt sein, 2 Mann, ein Hemd. Wie ist der Ablauf bei euch von der Idee bis zum fertigen Produkt?

Tatsächlich macht auch ein noch recht kleines Label sehr viel Arbeit, wenn man denn alles richtig und perfekt machen möchte. Jeder von uns beiden hat so seine Stärken aber es gibt keine Alleingänge und alles wird gemeinsam besprochen. Und es gibt natürlich Dinge die wir den Profis überlassen. Wir arbeiten mit Grafikern und Künstlern zusammen die unsere Ideen aufgreifen und umsetzen. In Sachen Vertrieb sind wir sehr sehr glücklich, dass wir Dirk Thomas getroffen haben. Er arbeitet schon lange als International Sales Manager mit Schwerpunkt auf hochwertige Kleidung aus Deutschland, England, USA und Frankreich und es ist großartig das wir ihn für unser Label begeistern konnten.

Was den Zeitablauf angeht, so kann es schon ein halbes Jahr dauern bis aus einer Idee ein fertiges Hemd wird. Die Abstimmung der Grafik durchläuft oft 3-4 Runden, dann der erste Probedruck und evtl. eine Anpassung der Farben, da sich die Farbe im Stoff immer anders verhält als auf dem Bildschirm. Musterfertigung in der Schneiderei mit Abnahme und dann erst die richtige Produktion. Viel Arbeit aber das Ergebnis spricht für sich.

Berlin ist und bleibt die Zentrale in Sachen Mode, das dicke B gibt vor, die Republik tanzt nach. Was geht, was geht nicht und was ging noch nie?

Das einzige was noch nie ging ist Intoleranz.

Es wäre schön der Rest der Republik würde sich noch etwas mehr zum Aloha-Rhythmus bewegen.

’A’a i ka hula; waiho i ka hilahila i ka hale, ist ein hawaiianisches Sprichwort und bedeutet so viel wie: Sei du selbst, steh auf und trau dich zu tanzen.

Dare to dance

Mahalo!

https://www.mickyoye.com

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