Meditation, ein Wort und seine immer wieder kehrende Reaktion bei den Herren der Schöpfung.
Brauch ich nicht!
Richtig, kein Mensch braucht Meditation.
Aber einen verkrampften Rücken braucht auch niemand, oder eine verkrampfte Sichtweise auf Probleme. Niemand braucht verspannte Nackenmuskeln weil ein Situation nicht klar genug ist um mit ihr umzugehen.
Verkrampfter Atem, unlockere Haltung, Anspannung.
Daraus resultierende Handlungen sind oft nicht zielführend, impulsiv, unüberlegt.
Wie in meinem kleinen Artikel zur Achtsamkeit schon geschrieben, ist es die Aufmerksamkeit, die Achtsamkeit im Alltag die wirklich alles lenkt oder eben nicht. Lasst ihr euch durch Unachtsamkeit das Lenken eures Alltags abnehmen, darf es euch nicht wundern das ihr am Ende des Tages irgendwo landet, nur nicht dort wo es Sinn machen würde.
Die Grenzen bei solchen Erklärungen zur Klugscheisserei sind fließend, das weiss ich wohl, trotzdem versuche ich euch einen Versuch in Sachen Meditation zu wagen hier ans Herz zu legen.
Ich habe meine ersten Erfahrungen mit Meditation hier schon geschildert, weswegen ich heute dazu nicht mehr viel schreiben werde, nur soviel, ich kann mir ein Leben ohne Meditation nicht mehr vorstellen.
Von der täglichen Praxis bin ich leider immer noch weit weg, auch ich lasse mich immer wieder ablenken, rausreissen etc.
Doch merke ich ziemlich schnell das sie mir fehlt, die tägliche Übung auf meiner Matte. Am besten zu sehen ist es für mich an meiner Atmung, sie wird flacher, weniger tief, weniger rhythmisch.
Was das bedeutet ist jedem klar der mal versucht hat aufzuhören mit atmen, oder gegen den Bedarf an Sauerstoff geatmet hat. Unterversorgung endet irgendwann im Schwindel und fehlender Power.
Mit wenig Luft geht wenig.
Ohne geht garnix!
Das ist aber nur ein Aspekt.
„Atme doch mal durch“, sagt man zu jemandem der sich aufregt, oder außer Atem ist.
Was passiert da wenn man durchatmet? So richtig tief in den Bauch die Luft einsaugt. Der Bauch wölbt sich, der Rücken wird gedehnt, die Rippen ebenso, vielleicht knackt das ein oder andere Eck im Körper.
Man hat einen Moment nur für sich erlebt. Wenn man sich auf das Durchatmen konzentriert hat, war man kurz ganz bei sich. Ein wunderbarer Moment und ein Wichtiger obendrein. Man hat bewusst geatmet. sonst läuft das von alleine, der Atemreflex regelt das.
Doch wie alle Reflexe kann auch der Atemreflex einschlafen, lahm werden, Reflexe muss man trainieren, am Leben halten, wie die Sportler unter uns sicher wissen. Kampfsportler regen ihre Reflexe durch unendliche Wiederholungen an. Dachdecker, Zimmerer und andere Handwerker wäre ohne ihre Reflexe aufgeschmissen.
Also warum nicht unseren Atemreflex hegen und pflegen. Ein wichtige Meditation, und meiner Meinung nach die einfachste, ist die Atemmeditation, einer Grundübung in der Achtsamkeitsmeditation.
Sucht euch einen ruhigen, schönen und gut riechenden Platz. Setzt euch auf eine Yogamatte mit einem Meditationskissen, einem Zafu, oder einfach auf einen Stuhl. Ganz wie es für euch bequem und gut ist.
Setzt euch mit einer inneren Haltung von Würde, ein gerader Rücken, ohne Anstrengung, ganz natürlich. Und atmet, atmet bewusster. Die Augen sind entweder geschlossen oder geöffnet, ganz wie es euch gefällt. Es gibt keine Regeln außer der Einen. Lasst ihn kommen und gehen, den Atem. Beobachtet ihn, beobachtet euch. Wo ist er angenehm zu spüren, an den Nasenlöchern tritt er ein, durch den Mund tritt er aus.
Tief und ruhig atmen und sich bewusst dafür entscheiden zu atmen.
Beobachtet euch, ich garantiere euch ihr werdet ruhiger, gelassener. Und Männer, die Damenwelt liebt Männer die Ruhe ausstrahlen.
Wie mit allen Übungen so ist es auch bei der Meditation. Ausdauer wird belohnt, schnelle Ergebnisse sind zwar zu sehen und zu spüren im Moment der Übung. Bis man allerdings etwas davon mit in den Alltag nimmt dauert es eine gewisse Zeit.
Am einfachsten ist es das Gefühl der Achtsamkeit mit in den Tag zu nehmen, es nicht sofort abzulegen nach der Übung. Und immer wieder bewusst atmen. Lasst den Reflex nicht müde werden, lasst ihn nicht einschlafen. Versucht eine regelmäßige Routine in eure Meditationen zu bekommen. Eine feste Uhrzeit, einen festen Platz. Nehmt euch die Zeit, nur 10 Minuten ändern viel.
Es gibt wunderbare geführte Meditationen, ich empfehle zum Beispiel Jon Kabat-Zinn, emeritierter Professor an der University of Massachusetts Medical School in Worcester. Er unterrichtet Achtsamkeitsmeditation, um Menschen zu helfen, besser mit Stress, Angst und Krankheiten umgehen zu können. Und das schon viele Jahre. Der Mann weiss wovon er spricht.
Tante google hilft euch gerne.
Ich hoffe euch ein wenig Lust auf Meditation gemacht zu haben, lasst mich wissen was ihr für Erfahrungen gemacht habt.
Namaste!