Was? Du machst Yoga? Ein Mann macht Yoga?
Immer wieder kommen diese Fragen, immer wieder bleiben Leute am Strand stehen und schauen ungläubig zu, wenn ich meine Übungen mache.
Frauen dagegen machen schon immer irgendwas für ihren Körper und Geist, Männer lassen sich Muskeln und Tattoos wachsen und einen Bart und das reicht.
Mir nicht!
Also bin ich vor einigen Monaten in die Yoga-Zentren bei uns in der Gegend gegangen und habe mir die verschiedenen Schulen des Yogas angeschaut. Es gibt eine verwirrende Vielfalt an durchaus sehr unterschiedlichen Arten des Yogas, dadurch findet jeder „sein“ Yoga, seine Art zu trainieren, seine Art mit sich und seinem Körper zu arbeiten.
Bei meiner Suche war ich, wie schon oben erwähnt, oft der einzige Mann und wurde immer mit viel Respekt und Neugier begrüßt. Letztlich blieb ich beim Kundalini-Yoga hängen, einer Schule, die mir und meiner Meditationspraxis sehr nahe ist.
Yoga hilft mir jeden Tag, etwas mehr in mich hinein zu kommen, hinein zu hören. Meine Beweglichkeit hat enorm zu genommen, während ich abgenommen habe, ohne zu hungern. In Kombination mit meiner Meditations-Praxis, die ich hier beschrieben habe, hat sich in mir eine Zufriedenheit, Ruhe und Achtsamkeit eingestellt die nicht nur für mich wohltuend ist.
Ich werde hier nicht alle Schulen erklären können und auch nicht wollen, dazu bin ich zu wenig drin in der Materie. Was ich aber durchaus kann, ist dem Anfänger zu helfen die ersten Schritte zu gehen, evtl. Fehler, die ich gemacht habe zu vermeiden und das richtige Equipment zu kaufen, um nicht schon bei der ersten Session in Frustration zu enden.
Mein erster Fehler war die falsche Matte. Ich wiege um die 100 kg, bin über 1,90 groß und habe eine Matte gekauft, die für eine zierlichere Person gedacht war. Die Matte war zu dünn, so dass man den Boden sofort spürt, die Matte war zu klein, bei manchen Übungen reichte die Fläche der Matte nicht aus. Die Session war ein einzige Qual, unbequem und sinnlos.
Also habe ich mir diese hier geholt.
Die Maße sind 190 cm x 1,5 cm x 100 cm. Eine weiche, elastische und große Matte, die auch auf rutschigen Böden sicher liegt.
Der nächste, immer wieder gern gemachte Fehler sind zu weite Klamotten. Hosen und Shirts, die bei den Übungen verrutschen und nicht an ihrem Platz bleiben, sind ein Unding. Denkt daran das ihr bei manchen Übungen Kopf unter seid, ein Shirt, dass dann den Oberkörper frei gibt, sieht nicht nur blöd aus, es lenkt auch ab vom Wesentlichen in diesem Moment.
Ich habe mich bei den Hosen für ein klassisch geschnittene Yogahose von Sonnengruß entschieden, die gibt es in 15 Größen, will sagen, deine ist bestimmt dabei!
Je nach Temperatur und Art der Übungen, trage ich entweder ein Trägershirt oder ein langärmeliges Shirt, beides körpernah geschnitten, da brauche ich keine Empfehlung auszusprechen, denke ich, denkt nur daran, dass es fast eng sitzen sollte.
Ein paar Tipps zum Schluss.
Bei der Wahl eures Studios seid bitte wählerisch.
Es muss alles passen, nicht nur die Klamotten, sondern vor allem müsst ihr mit eurem Lehrer, eurer Lehrerin absolut klar kommen. Euer Lehrer wird euch anfassen, euch stützend helfen, ihr werdet schwitzen und schwerst atmen, dann von einer nicht 100 % sympathischen Person berührt und geführt zu werden, ist unter Umständen weder angenehm noch sinnvoll.
Das Studio, die Schule oder wie auch immer ihr es nennt, muss für euch ein Wohlfühlort sein. Passt euch das Licht, die Stimmung, der Duft nicht, sucht nach einer anderen Schule. Keiner wird es euch krumm nehmen, diese Tipps sind so alt wie das Yoga selber. Ein euch unsympathischer Ort, ein unsympathischer Lehrer sind das letzte, was euch nützt und weiter bringt.
Und nun noch ein Tipp zu euch selber. Frisch geduscht bei den Sessions zu erscheinen ist usus, aber bitte nicht parfümiert!
Nutzt ein duftneutrales Deo, eine ebensolche Bodylotion, aber um Himmels Willen kein Parfum. Eure Nase und alle anwesenden Nasen werden euch dankbar sein. Ihr werdet noch sehen wie wichtig die Nase beim Yoga ist und wie schön es sein kann, sie zu nutzen ohne aufdringliche Düfte, die einen ablenken.
Ich hoffe, euch ein wenig bei der Entscheidung, Yogin zu werden, geholfen zu haben.
Namaste!