WoodEmotion, Holz und Liebe
Im November letzten Jahres schlug mir der große Bruder facebook eine Seite mit wundervollen Dingen aus Holz vor, WoodEmotion. Ich habe mich sofort in diese Sachen verliebt und den Macher kontaktiert.
Markus Forster und ich haben kurz gechattet und dann lange telefoniert, viel gelacht und es war wie einen alten Kumpel an der Strippe zu haben. Was für ein schönes Erlebnis, klasse!
Ab diesem Tag haben wir immer wieder mal gechattet, Markus hat gefragt, wie ich mir denn so ein Rasierset vorstelle, welches Holz, welche Form die Seifenschale haben soll, welcher Rasierer etc.
Ich bin durch den kompletten Beratungsprozess eines Kunden gegangen, vom Wunsch bis zum Produkt und kann nur sagen, so muss das! Zusammen!
Unpacking, immer wieder Weihnacht
Was ich dann auspackte, überbot meine Erwartungen bei Weitem! Artgerecht in Sägespänen verpackt, kamen ein Hobel, ein Pinsel und eine Schale aus dem schönen Altfalter nach Spanien. Die Griffe des Hobels und des Pinsels sowie die Seifenschale aus wundervoll gemasertem Olivenholz.
Was für ein Anblick, ich mag Holz und seine Individualität sehr.
„Hintergedanke bei der Holzwahl war, was würde gut zu dir passen. Das, was ich von dir bis jetzt weiß, hat mich das Holz aussuchen lassen. Ich hatte mich für Walnuss und Olive entschieden, aber da du ja in Spanien wohnst, fiel die Wahl natürlich auf die Olive. Diese stammt aus Korsika von einen Olivenhain, der immer wieder verjüngt wird, über einen Freund komm ich an das eine oder andere schöne Stück ran.“ Markus Forster
Sofort war klar, hier ist einer am Werk, der seinen Job liebt und seine Arbeit ernst nimmt.
„Ich liebe das was ich tue und möchte mit meiner Kunst, ein uraltes Handwerk zu beherrschen, den Menschen ein Stück von unserer wundervollen Natur zurückgeben.“ Markus Forster
In einer Mail hat mir Markus etwas von sich erzählt, und hat damit bestätigt, was beim Anblick seiner Stücke sofort ins Auge fällt. Der Mann weiß, wovon er spricht! Und er legt Wert auf Nachhaltigkeit.
„Dabei ist es mir aber sehr wichtig, nicht nur einfach Bäume zu fällen, sondern ich hole mir mein Holz von Bäumen, die gefällt werden mussten. Nachhaltigkeit ist mir auch ein Anliegen, einmal im Jahr lasse ich eine bestimmte Anzahl Bäume pflanzen, um der Natur wieder was zurück zugeben.“ Markus Forster
Herrlich, die wunderbare Chance zu haben, solche Menschen kennen zu lernen und mit ihnen ein Stück weit des Weges zusammen zu gehen.
Besonders angetan hat es mir der Pinsel, der Griff ist wunderbar geformt und schwer.
„Als Pinsel hab ich Dachshaar Silberspitz Zupf verwendet, was die zweitbeste Qualität ist. Die Beste verarbeite ich nur auf Wunsch, da das Haar alleine schon mehr kostet als der ganze Pinsel … Der Rasiererkopf ist aus Metall und kein Plastikgelumpe.“ Markus Forster
Zur Vorliebe bei den Schalen befragt, es standen zwei zur Auswahl, entschied ich mich für die mit geschwungenem Rand. Zwei Gründe haben mich dazu bewegt. Die Schale, die ich bisher in Gebrauch hatte, eine alte Müsli-Schale, hatte diesen Rand nicht und war oft am Rande des Abgrunds in seifigen und nassen Händen, der Rand sollte das zu verhindern wissen. Zweitens sieht sie einfach besser aus, auch wichtig, Freunde, oder?
Die Schale liegt fantastisch in meiner recht großen Hand, der Rand hält, was er verspricht. Man kann ihn in verschiedenen Weisen zwischen die Finger klemmen, ich halte die Schale in der ganzen Hand und den Daumen etwas über den Rand in die Seifenschale. Sicher und gut!
Der Pinsel mit seinem Gewicht und dem konischen Griff vermittelt das gleiche Gefühl an Sicherheit, so kann man(N) den Schaum mit viel Schwung in der Schale anrühren und mit ebenso viel Elan im Gesicht verteilen, ohne Angst, der Gute würde sich davonmachen wollen.
Der Hobel hat einen offenen Kamm, perfekt für meinen drahthaarigen Bartwuchs am Hals. Der Griff ist, wie schon beschrieben, lang und schwer. Beides wichtig für eine saubere und unblutige Rasur. Umdenken musste ich allerdings trotzdem: Mein Mühle-Hobel hat einen geriffelten Metall-Griff, der auch nass guten „Grip“ hat, der Hölzerne erfordert da einen definierten Angriff seitens der Hände. Ich habe den unteren Abschluss des Rasierers zwischen Kleinem und dem Ringfinger positioniert und lasse ihn ansonsten eher locker in der Hand, mutet sizilianisch an, sagte meine Frau, wie ein schnelles Stiletto.
Ein herrliches Set, das meine Art, mich zu pflegen, definitiv bereichert. Dieses warme Holz, diese Farben und das Wissen, es ist für mich angefertigt, finde ich einfach klasse! Hier ist nix aus dem fernen Osten, hier lebt und atmet der Heritage-Gedanke. Und ich war meinem geliebten Ritual wieder einen Schritt näher gekommen: Der geschlossenen Bad-Tür, dem lauten Sound, dem Glas Brandy und dem Gefühl, mir was Gutes zu tun und einfach mal auf alles Andere zu …..
Bin ich froh, dass Markus diesen Moment hatte:
„Eines Abends stand ich bei mir im Badezimmer vorm Spiegel und wollte mich zum Ausgehen fertig machen. Als mein Blick auf die rechte Seite (die weibliche 😉 ) vom Bad fiel, standen da schöne Flakons, wundervoll gearbeitete Döschen (das ein oder andere natürlich von mir), Schmuckständer und etwas Deko. Und links, also meine Seite. zwei Zahnputzbecher. In einem die Zahnbürste und Zahnpasta, im anderen mein alter Mach3 Rasierer in Chromoptik, der auch schon bessere Tage gesehen hatte. Klar, noch etwas Stylingzeugs, aber alles sehr nüchtern und langweilig.
Das hat mich nicht mehr losgelassen und mir war klar, auch wir Männer haben Recht auf eine schöne ansehliche Ecke im Bad. So bin ich auf die Idee gekommen, mir mein Rasierset selbst zumachen.“ Markus Forster
Schaut euch auf der Website dieses sympathischen Bajuwaren um und meldet euch bei ihm, wenn ihr Ideen in Holz habt, die ihr gerne umsetzen würdet, der macht das dann schon, der Herr Forster!
Der gute Mann mach auch geile Trinkhölzer!
Mahalo!
PS: Ich habe die Produkte, die ich hier teste und vorstelle von den Firmen kostenfrei bekommen. Meine Meinung ist vollkommen frei von jedem Einfluss der Firmen, schlicht meine Meinung.
Just saying.